Mühlenkreisgespräch mit Generalmajor Andreas Henne: „Heimatschutz als Rückgrat unserer Sicherheit“
Mit großem Interesse ist das jüngste Mühlenkreisgespräch im Ständersaal des LWL-Preußenmuseums in Minden verfolgt worden. Eingeladen hatten erneut die Konrad-Adenauer-Stiftung (Regionalbüro Westfalen) sowie der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt, der die Veranstaltung moderierte. Als Gast konnte diesmal Generalmajor Andreas Henne, Kommandeur der Heimatschutzdivision der Bundeswehr, begrüßt werden.
In seiner Einführung betonte Dr. Vogt die sicherheitspolitische Zäsur seit dem russischen Angriff auf die Ukraine, weshalb es wichtig sei, „sich mit den einhergehenden Fragen auseinanderzusetzen. Daher ist es richtig, eine Heimatschutzdivision aufzustellen.“
Heimatschutz als Säule der Landesverteidigung
Generalmajor Henne erläuterte, dass der Heimatschutz heute eine zentrale Rolle in der Landes- und Bündnisverteidigung spielt. Dazu gehören der Schutz kritischer Infrastruktur, die Sicherung von Verkehrswegen und die Funktionsfähigkeit der „Drehscheibe Deutschland“. Truppenverlegungen, die Sicherung von Brücken, Kasernen und digitalen Netzen seien Kernaufgaben seiner Soldatinnen und Soldaten. Mit Blick auf seine Truppe machte Henne deutlich: „Das, was wir machen – da sind wir Profis. Auf unserer Reservebank sitzen keine Amateure.“
Neue Bedrohungen wie Cyberangriffe, Desinformation und Drohnen erforderten zusätzliche Fähigkeiten. Der Aufbau eigener Drohnenabwehrzüge und die stetige Weiterentwicklung der Ausbildung seien dabei entscheidend.
Die Reserve als Stärke
Ein Schwerpunkt des Abends lag auf der Rolle der Reserve. Ohne sie sei der Auftrag im Heimatschutz nicht zu erfüllen, so Henne. Ihre berufliche Vielfalt und regionale Verankerung machten die Reserve zu einem wichtigen Baustein der gesamtgesellschaftlichen Widerstandskraft. Das neue Wehrdienstmodell könne diese Entwicklung weiter unterstützen.
Realistische Einschätzung der Herausforderungen
Generalmajor Henne sprach offen über bestehende Herausforderungen in Infrastruktur und Ausstattung. Mit Blick auf aktuelle Probleme formulierte er pointiert, dass dies jetzt „die Friedensdividende sei, die uns auf die Füße fällt.“
Für den Ernstfall müsse die Heimatschutzdivision schnell und zuverlässig funktionieren – „ohne Verzögerung“.
Ein Abend mit klarer Botschaft
Die 100 Gäste nutzten im Anschluss die Gelegenheit zu Fragen und Diskussionen, etwa zur Zusammenarbeit mit zivilen Behörden und zur Rolle der Kommunen in Krisenlagen. Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie präsent das Thema Heimatschutz mittlerweile in der Öffentlichkeit ist.
Zum Abschluss dankte Dr. Vogt dem Generalmajor für seine Einblicke und seinen Dienst für Deutschland. Bei Getränken und Gesprächen klang das Mühlenkreisgespräch aus – begleitet vom Eindruck, dass der Heimatschutz heute eine Schlüsselrolle für die Sicherheit unseres Landes spielt.