Früh aufstehen und ordentlich mit anpacken

Der heimische Bundestagsabgeordneter Dr. Oliver Vogt hat erneut ein Tagespraktikum absolviert und diesmal beim örtlichen Umweltdienstleister PreZero tatkräftig mit angepackt. Der Arbeitstag begann für den Bundespolitiker nach einer kurzen Einweisung und der Übergabe der persönlichen Schutzausstattung pünktlich um 06:00 Uhr. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Unternehmens sammelte er Bio-Müll aus den Haushalten in Petershagen ein und erhielt dabei einen direkten Einblick in die Herausforderungen dieser körperlich anspruchsvollen Tätigkeit. 

Der Tag auf dem Sammelfahrzeug zeigte schnell, wie fordernd der Beruf ist: Die wiederholte Bewegung schwer beladener Mülltonnen, das häufige Auf- und Absteigen sowie die Überprüfung, ob die Mülltrennung korrekt erfolgt ist, verlangten sowohl Kraft als auch Konzentration. Hinzu kamen die niedrigen Temperaturen sowie die anfängliche morgendliche Dunkelheit, die die Arbeit auf dem Trittbrett zusätzlich erschwerten. „Diese Arbeit ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft und wird doch oft als selbstverständlich angesehen. Der heutige Tag hat meinen Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen in der Kreislaufwirtschaft nochmals vertieft“, betonte Dr. Vogt. „Auf unserem Weg, die Kreislaufwirtschaft zu verbessern, sind Unternehmen wie PreZero von entscheidender Bedeutung. Ein modernes Recycling hilft, Rohstoffe einzusparen und sich damit unabhängiger von Importen zu machen. Auch die Künstliche Intelligenz kann dabei von entscheidender Bedeutung sein, indem sie das Sortieren zu vereinfacht und verbessert.“

Neben der praktischen Mitarbeit suchte der Abgeordnete auch den Dialog mit den Beschäftigten, um mehr über deren Alltag, Herausforderungen und Anliegen zu erfahren. Themen wie die körperliche Belastung, der Einsatz moderner Technik und die gesellschaftliche Anerkennung der Arbeit standen im Fokus.

Bei einem abschließenden Gespräch mit dem Geschäftsführer der Kreisabfallverwertungsgesellschaft (KAVG), Henning Schreiber, und dem Leiter der Unternehmenskommunikation von PreZero Service Westfalen, Boris Ziegler, wurden die Herausforderungen und Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft eingehend diskutiert.

Dabei ging es unter anderem um innovative Lösungen zur Verbesserung der Recyclingquote, wie etwa den Einsatz von KI-gestützten Sortieranlagen, die Modernisierung von Arbeitsprozessen durch automatisierte Systeme und die Frage, wie die Branche auf die zunehmenden Anforderungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft reagieren kann, beispielsweise durch die Schaffung geschlossener Materialkreisläufe.

Sowohl Henning Schreiber als auch Boris Ziegler hoben hervor, wo die Hauptprobleme bei einem nachhaltigen Umgang mit wertvollen Ressourcen liegen: Ein großes Hindernis sei das Produktdesign, bei dem Hersteller oft noch zu wenig auf die spätere Recyclingfähigkeit und Sortierbarkeit der Verpackungen durch hochmoderne und sensible Recyclinganlagen nehmen.  Darüber hinaus sorgen niedrige Rohölpreise dafür, dass die Hersteller von Kunststoffprodukten nur sehr zögerlich auf Sekundärrohstoffe zurückgreifen.

Auch an die Bürger richteten Schreiber und Ziegler einen Appell: Mehr Sorgfalt bei der Mülltrennung sei dringend notwendig, um den Recyclingprozess zu verbessern. „Auf gar keinen Fall dürfen Elektrogeräte oder Stromspeicher in die Sammelbehälter gelangen. Falsch entsorgte Batterien und Akkus verursachen quasi täglich Brände in Sortieranlagen oder Sammelfahrzeugen und bringen so Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Einsatzkräfte potenziell in Lebensgefahr“, so Ziegler. Er verwies dabei auf die lokalen Wertstoffhöfe, die solche Produkte fachgerecht entsorgen können, und appellierte an die Bürger, sich über die richtigen Entsorgungsstellen zu informieren.

Dr. Vogt setzt mit seinen Praktikumstagen ein klares Zeichen: Er möchte die Vielfalt der Berufe in seiner Region kennenlernen und die Anliegen der Menschen direkt in seine parlamentarische Arbeit einfließen lassen. In der Vergangenheit absolvierte er bereits Einsätze in der Pflege, in der Landwirtschaft und in Industriebetrieben. „Es ist mir wichtig, die Perspektive der Menschen vor Ort zu verstehen und zu erfahren, wo der Schuh drückt“, erklärte der Abgeordnete.