"Der Wolf ist kein Kuscheltier"
Denise und Nils Möller aus Stemwede sind mit Ihren Kräften am Ende. 2013 riss ein Wolf eines ihrer Schafe und es musste schlussendlich eingeschläfert werden. Der damalig erste Vorfall in ganz NRW sollte nicht der letzte bleiben. Gut zehn Jahre Später kam der Wolf zurück. Diesmal aber öfter und in kürzeren Abständen, zuletzt am 22.10.2023. Das traurige Bild was die Familie Möller vorfand: 7 tote und 16 zum Teil schwer verletzte Schafe.
Der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt hat sich nun bei Familie Möller ein Bild der örtlichen Begebenheiten gemacht und mit der Familie die aktuelle Situation besprochen. Neben dem Verlust der Tiere, die für jeden Schafhalter wie eigene Familienmitglieder sind, ist es auch eine emotionale Belastung für die ganze Familie, die man mit sich herumträgt, so Nils Möller. Oliver Vogt fordert angesichts der zurückliegenden Entwicklung einen besseren Herdenschutz sowie eine Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes: „Der sogenannte günstige Erhaltungszustand des Wolfes ist in Deutschland längst erreicht. Es wird Zeit, dass die Bundesregierung dieses nach Brüssel meldet und die Entnahme von Wölfen spürbar erleichtert. Wir brauchen hier endlich ein effektives regionales Bestandsmanagement. Die zuletzt von der grünen Bundesumweltministerin Steffi Lemke verkündeten Maßnahmen sind hingegen völlig ungeeignet. Wir sollten endlich begreifen, dass der Wolf kein Kuscheltier ist.“
Familie Möller setzt beim Schutz ihrer Tiere bewusst nicht auf Herdenschutzhunde, sondern auf Hütehunde, was zum einen mit einem geringeren Kostenaufwand zu tun hat und zum anderen wäre der Ärger mit Nachbarn, Radfahrern und Spaziergängern bei Herdenschutzhunden vorprogrammiert, da diese nicht nur Wölfe angreifen.
„Wir laufen am Limit“, sagt Denise Möller ganz deutlich und deutet damit neben den emotionalen Belastungen auch auf die finanzielle Lage hin. So wartet die Familie seit gut 6 Monaten auf die Entschädigung vom Land für einen Vorfall, der sich im Juni 2023 ereignet hat. 160-180 € stehen einem Schäfer bei einem Verlust pro Schaf zu, der wirtschaftliche Schaden bei einem Wolfsriss ist dabei mit Tierarztkosten aber bedeutend höher. Auch eine gleichwertige Wiederbeschaffung ist zu diesen Konditionen nicht möglich. „Im Frühjahr sind wir weg“, sagt Nils Möller ganz deutlich, wenn sich nicht ganz schnell etwas ändert.