„Sprach-Kitas müssen erhalten bleiben“

Laut Haushaltsentwurf 2023 soll das Bundesprogramm "Sprach-Kitas", das seit 2011 die sprachliche Bildung fördert, ersatzlos gestrichen werden. Dazu erklärt der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt: "Sprache ist der Schlüssel zu einer gelungenen Integration. Gerade an dieser Stelle zu kürzen, ist ein Fehler der Ampel-Regierung mit weitreichenden Konsequenzen. Der Beschluss des Bundeskabinetts, nach mehr als zehn Jahren die Mittel für das Bundesprogramm ,Sprach-Kitas' zu streichen, ist völlig unverständlich. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampel noch versichert, dieses Programm weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Da etwa 40 Prozent der Kita-Kinder einen Migrationshintergrund haben, war dieser Ansatz gut und richtig. Eine Chance auf Interaktion, Teilhabe und letztlich Integration gibt es nicht zum Nulltarif. Ganz zu schweigen von den Folgen der Corona-Pandemie, die mit Hilfe des Sprachprogramms zumindest abgemildert wurden", erklärt der Bundestagsabgeordnete aus dem Mühlenkreis.

 

Allein im Wahlkreis 134 (Minden-Lübbecke I) werden 19 Kitas aus dem Bundesprogramm gefördert, darunter 15 Kitas in Minden und vier in Espelkamp. Zu den Sprach-Kitas gehören beispielsweise die Kindergärten der DJK sowie die KiTa Habsburger Ring der St.-Martini-Kirchengemeinde Minden. "Uns als Unionsfraktion ist es unverständlich, dass die Unterstützung dieses erfolgreichen Programms ausgerechnet in einer Zeit beendet werden soll, in der zahlreiche Kinder aus der Ukraine betreut werden müssen. Wir fordern eine Lösung für das Bundesförderprogramm "Sprach-Kitas" jetzt in die Wege zu leiten und die einseitige Mittelstreichung von Seiten des Bundes zu stoppen", so der CDU-Abgeordnete.

 

Zum Hintergrund: Kitas mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten aus dem Programm bisher 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft beantragen, die dabei hilft, die sprachliche Bildung in den Kita-Alltag zu integrieren. Wir alle wissen, wie wichtig frühkindliche Bildung ist. Bei Kindern mit Unterstützungsbedarf legen die Sprach-Kitas das Fundament für schulischen und beruflichen Erfolg. Zu einem späteren Zeitpunkt aufzuholen, was hier in jungen Jahren versäumt wird, ist für die Betroffenen ungleich mühsamer und für die Staatskasse deutlich teurer.