Dr. Oliver Vogt MdB besucht Privatbrauerei Barre

Gespräch mit Christoph Barre

Für Dr. Oliver Vogt gibt es wenig Lebensmittel, die so sehr mit dem Kreis Minden-Lübbecke verbunden sind, wie die Produkte der Lübbecker Privatbrauerei Barre.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete hat das Unternehmen besucht, um mit Brauereichef Christoph Barre über die aktuelle Lage zu sprechen. Der machte aus der immer noch sehr schwierigen Situation keinen Hehl: „Seit dem Beginn der Pandemie vor zwei Jahren arbeiten wir in Kurzarbeit und leben mit erheblich reduzierten Etats, auch hinsichtlich der Investitionen“, sagte der Unternehmer gegenüber dem Christdemokraten.

Die Lübbecker Privatbrauerei habe einen sehr hohen Fassbieranteil, erklärte Christoph Barre gegenüber Oliver Vogt die besondere Situation. Was Privatpersonen in Corona-Zeiten mehr an Flaschenbier kaufen, könne bei weitem nicht das auffangen, was sonst als Fassbier in der Gastronomie, auf Großveranstaltungen oder Schützenfesten ausgeschenkt würde. Hinzu komme der harte Wettbewerb: „Die Großbrauereien profitieren aufgrund ihres in der Regel geringeren Fassbieranteils tendenziell von der Krise, während die mittelständischen Regionalbrauereien die Zeche zahlen müssen“, so Christoph Barre.

Zusätzlich erschwerend wirke, dass die nationalen Biermarken derzeit zu Spottpreisen im Handel angeboten werden. Die Wertigkeit des Produktes Bier wird damit in Frage gestellt und der Verbraucher zum reinen Aktionskäufer degradiert. Aus Barres Sicht ist das der falsche Weg. „Wir haben nicht nur tolle Produkte im Angebot, sondern sind zudem hier vor Ort verwurzelt. Das unterscheidet uns von den nationalen Wettbewerbern“ erklärt der Brauereichef.

Auch Vogt lobt den Wert der Privatbrauereien. „Wir reden viel über Regionalität, dazu zählen auch die örtlichen Brauereien. Und außerdem: Wo gibt es noch Brauereien, die mit Pferdekutsche das Bier ausliefern?“ Der Bundespolitiker sieht es als eine wesentliche Aufgabe, schnellstmöglich und mit so viel Sicherheit wie nötig auch wieder Schützenfeste und ähnliches zu ermöglichen: „Wir sind an dem Punkt der Pandemie angekommen, dass wir Zuversicht und Vorsicht miteinander verbinden können“, so der Bundestagsabgeordnete.

„Mehr als 56 Prozent der Deutschen haben schon eine Auffrischungsimpfung erhalten, in Nordrhein-Westfalen ist der Anteil der Geboosterten sogar noch höher. Ich setze darauf, dass bald wieder größere Veranstaltungen wie Familienfeiern und Schützenfeste stattfinden können. Das würde nicht nur den Brauereien helfen, sondern auch der Gastronomie, den Schaustellern und der Veranstaltungsbranche.“ Als große Hilfe habe sich das Instrument der Kurzarbeit erwiesen, so Christoph Barre. Das bestätigt auch Dr. Oliver Vogt aus anderen Gesprächen mit Unternehmen. „Lange hat die neue Bundesregierung die Betroffenen in Unklarheit gelassen, wie es nach dem 31. März in Sachen Kurzarbeitergeld weitergeht. Es hat meiner Meinung nach zu lange gedauert und für viel Verunsicherung gesorgt, bis die Ampel sich positioniert hat. Jetzt gibt es auch dank der Kritik aus der CDU/CSUFraktion Klarheit, das ist gut“, sagt der Bundestagsabgeordnete.