Fachkräftemangel und Bürokratie: Für das Handwerk handeln - jetzt!
Dr. Oliver Vogt, Bundestagsabgeordneter, besuchte vor kurzem gemeinsam mit Mitgliedern des CDU-Stadtverbandes die Zimmerei-Profibau GmbH in Pr. Oldendorf. Das mittelständische Holzbauunternehmen, das 20 Mitarbeiter beschäftigt, hat sich auf nachhaltiges Bauen und die Sanierung schadstoffbelasteter Fertighäuser spezialisiert. Im Fokus des Gesprächs standen zentrale Herausforderungen des Handwerks wie der akute Fachkräftemangel, wachsende bürokratische Anforderungen und die Attraktivität handwerklicher Berufe.
Eines der Hauptthemen war der gravierende Fachkräftemangel, der die gesamte Handwerksbranche belastet. „Um dieses Problem nachhaltig zu lösen, müssen wir endlich die Bremsen lösen und qualifizierten Zuwanderern den Zugang erleichtern“, forderte Dr. Vogt. Gleichzeitig sei es entscheidend, Anreize zu schaffen, damit langjährige Mitarbeiter länger im Beruf bleiben.Dr. Vogt betonte außerdem die Bedeutung der Nachwuchsförderung: „Es muss uns gelingen, jungen Menschen bereits in der Schule die Vielseitigkeit und Perspektiven handwerklicher Berufe aufzuzeigen, um sie wieder für diesen wichtigen Berufszweig zu begeistern.“Mario Drees, Geschäftsführer der Zimmerei-Profibau GmbH, schilderte die immense Belastung durch wachsende bürokratische Anforderungen. „Der Aufwand ist gigantisch“, erklärte Drees und verwies insbesondere auf die Vielzahl verpflichtender Schulungen und Dokumentationspflichten, die kleinere Betriebe stark fordern.
Dr. Vogt zeigte Verständnis für die Kritik und warnte vor einer weiteren Verschärfung der Situation. Bis 2030 werde der öffentliche Dienst Hunderttausende Arbeitskräfte verlieren, was sich auch auf Genehmigungsverfahren und Antragsbearbeitungen negativ auswirken werde. „Die Lage ist so dramatisch, dass man sich fragen muss, ob der Staat in einigen Bereichen überhaupt noch funktioniert“, erklärte Vogt. Ein weiteres zentrales Thema war die Beantragung von Fördermitteln. Mario Drees machte deutlich, dass die zunehmende Komplexität der Anforderungen viele Betriebe davon abhalte, Förderprogramme zu nutzen. „Die Programme sind an so viele Auflagen geknüpft, dass der Aufwand die potenziellen Vorteile oft übersteigt“, so Drees. Dr. Vogt stimmte zu und forderte eine Vereinfachung der Verfahren, um sicherzustellen, dass Fördergelder effizient dort ankommen, wo sie benötigt werden.Dr. Vogt zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Zimmerei-Profibau GmbH und versprach, die genannten Herausforderungen in Berlin zu thematisieren. „Wir müssen dringend handeln, um das Handwerk zu stärken und die Leistungsfähigkeit unserer Betriebe zu sichern“, betonte Vogt abschließend.Der Besuch verdeutlichte die dringende Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um das Handwerk zu entlasten und dessen Zukunft nachhaltig zu sichern.