"Der Frust bei den Landwirten ist verständlich"
Eigentlich könnte Rainer Wehdebrock nächstes Jahr in Rente gehen. Doch ans aufhören denkt der 63-Jährige Landwirt aus Stemwede noch lange nicht. Anfang Oktober hat er gerade erst seinen neuen Hofladen eingeweiht. Für den heimischen Bundestagsangeordneten Dr. Oliver Vogt Grund genug, sich den Hof des Stemweders einmal genau anzuschauen.
Vor Ort wird schnell deutlich, wieviel Fleiß und Schweiß die Familie Wehdebrock in den neuen Hofladen gesteckt hat. Und das, obwohl es immer schwieriger wird, die eigens hergestellten Produkte an den Mann zu bringen. „Die Leute wissen gar nicht mehr wie Lebensmittel hergestellt werden und was sie kosten“, so Rainer Wehdebrock. Und eben genau diese Herstellung wird zumindest, wenn man Schweine, Rinder oder Geflügel hält immer schwieriger. Immer mehr Schlachtbetriebe und Fleischer müssen auf Grund der stetig steigenden Auflagen ihren Betrieb einstellen. Um so erfreulicher ist es für Rainer Wehdebrock, dass er mit der Fleischerei Schimmeck aus Oppenwehe einen Kooperationspartner innerhalb der Gemeinde gefunden hat. Ein weiteres großes Problem sieht der 63-jährige Landwirt in dem riesigen Bürokratieaufwand, den ein Landwirt mittlerweile zu bewältigen hat. Egal ob beim Beantragen der Fördergelder des Hofladens oder die vom Arzneimittelgesetz eingeführte „Nullmeldung“, bei der der Landwirt dazu verpflichtet ist, selbst wenn er kein Antibiotikum angewendet hat, dies der Behörde zu melden. „Der Frust bei den Landwirten ist bei einem solchen Irrsinn völlig verständnlich“, merkt auch Oliver Vogt an und sieht hier dringenden Handlungsbedarf. „Unsere Landwirte brauchen gute Rahmenbedingungen und vor allem Planungssicherheit. Davon sind die Pläne der Ampel aber meilenweit entfernt.“ führt der Abgeordnete dazu abschließend aus.