Dr. Sabine Bergmann-Pohl zu Gast in Minden
Hohen Besuch konnte der Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt zum Tag der Deutschen Einheit im Mühlenkreis begrüßen. Frau Dr. Sabine Bergmann-Pohl, letzte amtierende Präsidentin der Volkskammer und letztes Staatsoberhaupt der DDR, war auf Einladung der CDU Minden-Lübbecke als Festrednerin ins Preußenmuseum nach Minden gekommen.
CDU-Kreisvorsitzender Dr. Oliver Vogt erinnerte zu Beginn der Veranstaltung an die Opfer der SED-Diktatur, an all diejenigen, die in der DDR bei Fluchtversuchen ihr Leben verloren haben oder an diejenigen, die benachteiligt, verfolgt oder inhaftiert worden sind. Er stellte heraus, dass die Geschichte gezeigt habe, dass Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind, sondern jeden Tag aufs neue errungen und verteidigt werden müssen. „Die deutsche Einheit ist kein Zustand, den man einmal vollendet und abgeschlossen hat. Die Deutsche Einheit ist ein Prozess der alle Deutschen betrifft, egal in welchem Bundesland.“ so Vogt abschließend.
In ihrer fesselnden Rede nahm Dr. Sabine Bergmann-Pohl die 120 Gäste mit auf eine Reise der jüngeren Geschichte Deutschlands und legte dabei eigen Fokus auf die letzten Monate in der Geschichte der DDR. So schilderte Bergmann-Pohl anhand ihrer eigenen Biographie die dramatischen Ereignisse vom friedlichen Umsturz in der damaligen DDR bis zur Wiedervereinigung. Sie machte besonders deutlich, mit welchen Herausforderungen die am 18. März 1990 erstmals frei gewählte Volkskammer zu kämpfen hatte, um in nur sechs Monaten den demokratischen Prozess der Wiedervereinigung erfolgreich gestalteten zu können. „Aus dem Streben der Menschen nach Freiheit ist schnell der Wunsch nach einer Wiedervereinigung geworden. Der damalige Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl hat diese historische Chance ergriffen und das kurze Zeitfenster genutzt.“ urteilte Bergmann-Pohl rückblickend über die Wiedervereinigung. Dieser Prozess sei allerdings für viele Menschen in der ehemaligen DDR mit ungeheuren Umwälzungen ihres Lebens verbunden gewesen.