Ein Praktikumstag im Pflegeheim Kruse

Mein Fazit: "Man muss sehr multitaskingfähig sein."

In der vergangenen Woche bot sich dem heimischen Bundestagsabgeordneten Dr. Oliver Vogt die Gelegenheit einen weiteren Praktikumstag in seinem Wahlkreis zu bestreiten. Um sich einen genaueren Einblick in den aktuellen Pflegenotstand und der Arbeit von Pflegepersonal zu verschaffen, durfte er einen Tag im Alten,- und Pflegeheim Kruse in Friedewalde/Petershagen hinter die Kulissen schauen. 

Die vom Ehepaar Kruse 1988 eröffnete Pflegeeinrichtung bietet Platz für 60 Bewohnerinnen und Bewohner und beschäftigt 25 Mitarbeiter, die als Pflegefachkräfte und Pflegehilfskräfte im 3 Schichtbetrieb beschäftigt sind. Begleiten konnte Dr. Vogt an diesem Tag  Pflegefachkraft Niklas Bunte. Die Ausbildung ist, so schilderte ihm Niklas Bunte, ähnlich wie im Krankenhaus und die erforderlichen Spezialisierungen werden durch Weiterbildungen erworben.

Die von Simon Kruse geführte Einrichtung begann bereits 1991 mit der Einführung des ersten PC‘s, das Zeitalter der Digitalisierung einzuläuten. Heute ist das Pflegeheim weitestgehend papierlos, was die Kommunikation mit zum Beispiel Arztpraxen erheblich beschleunigt. Trotzdem, so Simon Kruse, ist der Dokumentationsaufwand ein sehr großes Problem, denn er nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, die dem Pflegepersonal am Ende bei der eigentlichen Pflegetätigkeit fehlt. Deshalb sieht Simon Kruse eine Entbürokratisierung als sehr wichtig an, um mehr Pflegezeit am Menschen zu haben. „So lange viele Praxen, Krankenkassen und Behörden noch das Faxgerät als wichtiges Kommunikationsmedium nutzen, ist eine völlige Digitalisierung nicht umsetzbar“, so der Heimleiter.

Das seit August 2022 der AUVICTUM Holding zugehörige Haus wird jährlich mehreren Fachprüfungen unterzogen. Die Heimaufsicht, der Medizinische Dienst (Pflegekasse) schauen jeweils einmal im Jahr, das Gesundheitsamt sogar zweimal jährlich in der Einrichtung vorbei um sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Diese Prüfungen lösen bei der Einrichtung, wie natürlich bei allen anderen auch, Kosten aus.

Im Haus geht es aber nicht nur um die reine Pflege am Menschen. Es wird auch dafür gesorgt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner sich rundum wohl fühlen. Daher gibt es einige Angebote. Von Bewegungsgruppen über Ausflüge bis hin zu vierbeinigen Besuchern ist alles dabei. Seit Jahren gibt es einen Chor, den „Krusen-Chor“. Dieser hat sich aus Mitarbeitern, Bewohnern und Ehrenamtlichen zusammengefunden.

Am Ende des Praktikums konnte Dr. Oliver Vogt folgendes Fazit mitnehmen:

„Ich stelle fest, man muss sehr multitaskingfähig sein. Da geht das Telefon oder es kommen Kolleginnen und Kollegen mit einer Frage zu Patienten oder Abläufen. Die Patientenkartei muss sorgfältig gepflegt werden und nebenbei wird mit der Apotheke, Arztpraxis oder dem Fahrdienst  gesprochen. Alles in allem ist es aber ein vielfältiger und sehr schöner Beruf in dem alle Beteiligten, Pflegende und Patienten, sich gegenseitig bereichern.“